Nuetzliche Informationen zu Farben

Nassabriebklassen Innenfarben

Die Nassabriebbeständigkeit ist das Maß für die Widerstandsfähigkeit gegen mechanischen Abrieb, z. B. beim Reinigen der Oberfläche. 

Nach der DIN EN 13 300 ist die Nassabriebbeständigkeit in fünf Klassen unterteilt, welche die frühere Unterscheidung in scheuerbeständig und waschbeständig ablöste.

Klasse 1 besitzt die höchste, Klasse 5 die geringste Nassabriebbeständigkeit.

KlasseAbrieb
Klasse 1
(scheuerbeständig)
< 5 μm
bei 200 Hüben
Klasse 2
(scheuerbeständig)
≥ 5 μm und < 20 μm
bei 200 Hüben
Klasse 3
(waschbeständig)
≥ 20 μm und < 70 μm
bei 200 Hüben
Klasse 4< 70 μm bei 40 Hüben
Klasse 5≥ 70 μm bei 40 Hüben

Der Glanz ist die optische Eigenschaft einer Oberfläche, auftreffendes Licht gerichtet zu reflektieren und somit ein Sinneseindruck. Matte Flächen spiegeln das Licht nicht oder geben es nur diffus wieder.

Zwischen einer hochglänzenden und einer matten Oberfläche gibt es verschiedene Abstufungen. Die DIN EN 13 300 unterscheidet vier Glanzgrade: glänzend – mittlerer Glanz – matt – stumpfmatt.

Ist der Glanz wie etwa bei Metallen, Glas oder Fett nicht natürlich vorhanden, so kann dieser durch Glasieren, Polieren oder Lackieren erzielt werden.

In der Klassifizierung nach maximaler Korngröße wird die Größe des größten Teilchens der Innendispersion ermittelt.

Die strukturlosen Beschichtungsstoffe für Wände und Decken besitzen in der Regel eine Korngröße bis max. 100 μm und sind somit "Fein".

BezeichnungKorngröße
Feinbis zu 100 μm
Mittelbis zu 300 μm
Grobbis zu 1.500 μm
Sehr grobüber 1.500 μm

Das Kontrastverhältnis (= Deckvermögen) wird in Abhängigkeit der Ergiebigkeit der Farbe (m²/Liter) der jeweiligen Klasse zugeordnet. Die Klasse 1 weist das höchste Deckvermögen auf (z. B. Klasse 1 bei 7 m²/ l ).

Je höher die Ergiebigkeit pro Quadratmeter, desto besser ist das Deckvermögen. Eine Klasse 1 bei 8 m2/l ist besser als eine klasse 1 bei 7 m2/l. Das gleiche Deckvermögen wird mit 14 % mehr Materialeinsatz erreicht.

KlassenKontrastverhältnis
Klasse 1≥ 99,5
Klasse 2≥ 98 und < 99,5
Klasse 3≥ 95 und < 98
Klasse 4< 95


Die Ergiebigkeit des Materials kann dabei unterschiedlich ausfallen und ist  den Herstellerangaben zu entnehmen. 


Wasserglas – das Bindemittel der Silikatfarbe.

Natürlich, mineralisch und mit genialem Haftungsprinzip

Der wichtigste, qualitätsbestimmende Bestandteil einer Farbe ist das Bindemittel. Es sorgt für die Verbindung der verschiedenen Inhaltsstoffe untereinander und vor allem für die Haftung der Farbe am Untergrund. Man unterscheidet anorganische (mineralische) und organische Bindemittel.

Anorganische Bindemittel werden aus mineralischen Rohstoffen gewonnen. Das beständigste mineralische Farbbindemittel ist Kaliwasserglas (= Kaliumsilikat)

Mineralische Bindemittel reagieren chemisch mit dem Untergrund. Das Prinzip der Silikattechnik beruht auf der Verkieselung des Bindemittels mit dem Untergrund – einem chemischen Prozess, bei dem das Bindemittel Kaliwasserglas mit dem mineralischen Untergrund reagiert. So entsteht eine feste, unlösbare Verbindung der Farbe mit dem Anstrichträger (Putz, Naturstein, Beton, etc.). Der Putzquerschnitt zeigt diesen Verkieselungsprozess anhand eingefärbter KEIM Fixativs (flüssiges Kaliumsilikat). Diese Verbindung ist mit ausschlaggebend für die unerreichte Langlebigkeit KEIM’scher Silikatfarben.

Organische Bindemittel wie Kunstharzdispersionen oder Siliconharzemulsionen beruhen auf der Chemie der Kohlenwasserstoffe (Erdölchemie), wie wir sie auch von Klebstoffen kennen. Sie haftet nur durch den physikalischen Prozess der Verklebung.

Vorteile und Nutzen

Langlebigkeit

Die unerreichte Langlebigkeit von KEIM-Silikatanstrichen liegt begründet im Abbindeprinzip von Wasserglas - einer chemischen Verbindung mit dem Untergrund. Es entsteht sowohl eine feste Verbindung der Füllstoffe und Pigmente als auch  der Farbe mit dem Anstrichträger  - höchst beständig und säurestabil. Die lange Lebensdauer von KEIM-Silikatfarbenanstrichen gilt dabei für alle Silikatgenerationen gleichermaßen. Ausgewählte Rohstoffe sind die Basis der einzigartigen Qualität. Die optimale Kombination aus flüssigem Kaliumsilikat als Bindemittel, mineralischen Füllstoffen aus natürlichen Vorkommen und anorganischen Farbpigmenten gewährleisten maximale Witterungsbeständigkeit und unübertroffene Dauerhaftigkeit. Für den Bauherrn bedeutet dies eine besonders ökonomische Anstrichlösung.
 

Feuchtehaushalt

Die extrem hohe Diffusionsfähigkeit für Wasserdampf ist bei Silikatfarben das Ergebnis der speziellen Struktur des abgebundenen Wasserglasgels. Die hohe Wasserdampfdurchlässigkeit der Silikatfarben gewährleistet, daß im Baukörper enthaltene Feuchtigkeit ungehindert und schnell nach außen abgegeben werden kann. Dies ist bauphysikalisch von großem Vorteil: Es kommt zu keinen Feuchteansammlungen zwischen Anstrich und Untergrund, die zu Schäden führen.

Aus bauphysikalischer Sicht ist die Diffusionsfähigkeit eines Fassadenanstrichs das wichtigste Kriterium für einen ausgewogenen Feuchtehaushalt. In Kombination mit einer geringen Wasseraufnahme - bei guten einkomponentigen Silikatfarben längst Standard - bietet dies optimalen Schutz vor Wasser- und Frostschäden sowie Algen- und Pilzbewuchs.
Mit ausschlaggebend für Verschmutzung und Vergrauung ist neuesten Forschungsergebnissen zufolge auch das Betauungsverhalten von Fassadenanstrichen. Auch hier zeigen Silikatanstriche dank ihrer Bindemittelcharakteristik die besten Ergebnisse mit geringer Betauungsfeuchte und vor allem der silikattypischen schnellen Abtrocknung. Das Risiko eines Algenbewuchses ist bei Silikatfarben also deutlich minimiert - ohne Zusatz von hochgiftigen, auswaschbaren Bioziden.

Sauberkeit

Neben dem Betauungsverhalten wird die Verschmutzungsneigung von Anstrichflächen vor allem durch die statischen Aufladung und die Thermoplastizität des Bindemittels beeinflusst. Organische Kunstharz- oder Siliconharz-Bindemittel laden sich bei Wind durch Reibung statisch auf und ziehen so Schmutzpartikel aus der Luft regelrecht an. Bei höheren Temperaturen reagieren diese Bindemittel zudem thermoplastisch, d.h. sie werden „klebrig“. Dadurch finden Schmutzpartikel ideale Haftbedingungen und können sich verstärkt an der Oberfläche festsetzen (sog. „Tack“). Ein hoher Abperleffekt (also der viel zitierte „Lotuseffekt“), ursprünglich als Garant für saubere Fassaden gehandelt, hat in der Praxis seinen „Zauber“ längst verloren. Wasserglasgebundene Farben sind antistatisch und nicht thermoplastisch. Deshalb bleiben sie langfristig sauberer als organisch gebundene Farben.
 

Farbkonstanz und Ästhetik

Die Farbtonstabilität von Fassadenfarben wird von der Art der Pigmente und der Bindemittel beeinflusst. Organische Pigmente verändern durch UV-Licht ihre Farbigkeit. Neben dem ausschließlichen Einsatz hochwertiger, lichtechter, mineralischer Pigmente spielt die UV-Beständigkeit und die sogenannte „Wetterechtheit“ des Bindemittels eine wichtige Rolle für die Farbkonstanz. UV-Licht und Witterungsbelastungen führen bei organischen Bindemitteln über kurz oder lang zu Bindemittelabbau. Es entstehen Mikrorisse, die die Lichtbrechung verändern und den Farbton des Anstrichs grauer und milchiger werden lassen. Außerdem werden Farbpigmente teilweise „freigelegt“ und zunehmend der UV-Strahlung des Sonnenlichts ausgesetzt. Damit beschleunigt sich die Farbveränderung der organischen Pigmente zusätzlich.

Mineralische Bindemittel wie Kaliwasserglas oder Sol-Silikat weisen von allen
Bindemitteln die höchste UV-Beständigkeit auf und sind zudem absolut wetterfest.

Originale KEIM- Wandmalereien aus dem 19. Jahrhundert wie beispielsweise am Rathaus Schwyz oder in Stein am Rhein sind eindrucksvolle Praxisbeweise.

Auch die Farbbrillanz eines Anstrichs wird vom Bindemittel beeinflusst. Dispersionen wie Kunstharze oder Siliconharze legen sich wie ein Film um das Farbpigment und verändern so die originale Farbwirkung. Das transparente Wasserglas lässt Lichtstrahlen dagegen ungehindert auf das Pigment treffen. Daher rührt die faszinierende, lebendige Leuchtkraft von KEIM-Silikatanstrichen. Die natürlich matte Oberfläche schafft dabei zudem eine besonders elegante und angenehme optische Wirkung.

Sicherheit

Selbst unter der Flamme eines Schweißbrenners entzünden sich KEIMsche Silikatfarben nicht. Ganz im Gegensatz zu Dispersions- oder Silikonharzfarben. Das heißt im Brandfall: Maximale Sicherheit, keine toxischen Gase - bestätigt durch Brandprüfungen in Deutschland und Großbritannien. Nicht umsonst werden in vielen öffentlichen Bereichen wie beispielsweise in U-Bahnhöfen und -tunnels, Flughäfen Schulen oder Kinos nur noch Silikatfarben gestrichen -  Sicherheit und Gesundheit sind durch nichts zu ersetzen.

Ökonomie und Werterhaltung

Die enorme Dauerhaftigkeit und Witterungsbeständigkeit von KEIMFARBEN führt in Konsequenz zu unschlagbaren ökonomischen Vorteilen. Der Gebäudeunterhalt von mit KEIM-Produkten sanierten Bauten ist deutlich niedriger als üblich. Weniger Renovierungsintervalle durch langlebige, saubere und farbstabile Anstriche bzw. Oberflächen sparen bares Geld. Dies gilt auf Putzen ebenso wie auf gedämmten Fassaden.

Ökologie

Im Bereich Ökologie bringt die mineralische Produktzusammensetzung von KEIM-Silikatfarben enorme Vorteile. Das Bindemittel Wasserglas erlaubt den vollständigen Verzicht auf Lösungsmittel, Weichmacher und Konservierungsstoffe. Von der Rohstoffgewinnung über Herstellung, Verarbeitung und die gesamte Lebensdauer des Anstrichs bis hin zur Entsorgung zeigen KEIMsche Silikatfarben ein hervorragendes ökologisches Profil. Im Falle der Überarbeitung entfällt bei KEIM-Anstrichen das umweltbelastende Abbeizen: einfach mit Wasser reinigen und überstreichen heißt die umweltverträgliche Lösung.
Fazit: Farben von KEIM sind völlig unbedenkliche Produkte für ökologisches Bauen und gesundes Wohnen. 

Quelle: Keimfarben



Nassabriebklasse und Reinigungsfähigkeit

Die Nassabrieb-Beständigkeit ist eine genormte Anforderung an Dispersionen. Sagt diese Beständigkeit auch etwas über die Reinigungsfähigkeit des Anstrichs aus? Die DIN EN 13300 beschreibt bestimmte Mindestanforderungen von wasserhaltigen Beschichtungsstoffen und Beschichtungssystemen für Wände und Decken im Innenbereich. Ziel dieser Europäischen
Norm ist es, eine unsachgemäße Anwendung von Beschichtungssystemen durch Missverständnisse oder Überbetonung von Ansprüchen zu vermeiden. Unter anderem wird in dieser Norm auch die Nassabrieb-Beständigkeit von Beschichtungsstoffen klassifiziert. Eingeteilt wird die Nassabrieb- Beständigkeit in die Klassen 1 bis 5. Für eine professionelle Beschichtung wird jedoch
kein Material oberhalb der Nassabrieb-Klasse 3 verwendet. Die Klasse 1 zeichnet Dispersionsfarben mit dem wenigsten Abrieb aus, nämlich weniger als 5 μm bei 200 Scheuerzyklen, mit genormtem Scheuervlies, Gewicht, Flüssigkeit und Gerät. Die Nassabrieb- Beständigkeit wird nach dem Verfahren in ISO 11998 bestimmt und nach einer Trockenzeit von 28 Tagen geprüft.
Die Einteilung der Beschichtungsstoffe nach ihrer Nassabrieb-Beständigkeit sagt etwas aus über deren Qualität, jedoch nichts über die Reinigungsfähigkeit des Materials an sich. Sicher lassen
Anstrichstoffe mit einer hohen Nassabrieb- Beständigkeit mehr Reinigungsversuche zu, bis der Anstrich vom Untergrund abgescheuert ist. Sie sagt aber nichts darüber aus, ob diese Reinigung durch Scheuerversuche auch zum Erfolg führt! Die Reinigungsfähigkeit einer beschichteten Fläche ist vielmehr abhängig von den spezifischen Eigenschaften einer Dispersion. Es ist daher dringend zu empfehlen, die gewünschte Beschaffenheit einer Wandbeschichtung immer im Vorfeld mit dem Auftraggeber festzulegen und bei der Produktauswahl zu beachten! Die Reinigungsfähigkeit einer beschichteten Fläche ist erfahrungsgemäß abhängig vom Glanzgrad der Dispersion und steigt mit der Verwendung von seidenglänzenden oder glänzenden  Beschichtungen der Nassabrieb-Klasse 1. Matte Flächen zeigen nach dem Reinigungsvorgang an betroffenen Stellen oftmals ein »glänzendes« Ergebnis sowie deutliche Farbtonveränderungen. Im Mattbereich muß es da schon eine exzellente Premium-Innendispersionsfarbe sein, robust und ohne Aufbrennen bei zweimaligem Auftrag.

Quelle: Malerblatt