Capatect Sockelmulti 777
Mineralische Klebe- und Armierungsmasse, sowie filzbarer Oberputz speziell für den Sockelbereich
Verwendungszweck
Für die Verklebung von Sockel- und Perimeterdämmplatten auf mineralischen Untergründen, Bitumendickbeschichtungen, abgestreuten Bitumenbahnen und Beton im Spritzwasserbereich und bis zu einer Tiefe von 20 cm unter Geländeoberkante an Fassaden.
Als Armierungsmasse von Sockel- und Perimeterdämmplatten im Spritzwasserbereich und bis zu einer Tiefe von 20 cm unter Geländeoberkante an Fassaden.
Als Oberputz zur Erstellung von feinkörnigen, gefilzten Oberflächen im Sockelbereich von Wärmedämm-Verbundsystemen.
Ab einer Gesamtschichtdicke aus Armierung von ≥ 7 mm bzw. Armierung und Oberputz von ≥ 7 mm mit integriertem Feuchteschutz.
Für die Sanierung von gerissenen, mineralischen und tragfähigen Untergründen im Sockelbereich.
Eigenschaften
Verpackung/Gebindegrößen
25 kg Sack
Farbtöne
Grau
Lagerung
Kühl, trocken und vor Feuchtigkeit geschützt.
Original verschlossene Gebinde sind ca. 12 Monate lagerstabil.
Größtkorn
ca. 1,0 mm
Diffusionswiderstandszahl µ (H2O)
≤ 50 nach DIN EN ISO 7783
Wasserdurchlässigkeitsrate
Wasserdicht in Anlehnung DIN EN 12390-8 (28d, 1,5 bar)
Festmörtelrohdichte
ca. 1,8 g/cm³ nach DIN EN 998-1
Haftzugfestigkeit
≥ 0,5 N/mm2 nach ETAG 004
Bindemittelbasis
Zement gemäß DIN EN 197-1, mineralische Zuschläge gemäß DIN EN 13139
Geeignete Untergründe
Mauerwerk, Beton, Bauwerksabdichtungen oder festhaftende Anstriche müssen sauber, trocken und tragfähig sein. Verunreinigungen und trennend wirkende Substanzen (z. B. Schalöl), sowie vorstehende Mörtelgrate sind zu entfernen. Schadhafte, blätternde Altanstriche und Strukturputze sind weitmöglichst zu entfernen. Putzhohlstellen sind abzuschlagen und flächenbündig beizuputzen. Stark saugende, sandende oder mehlende Oberflächen sind gründlichst bis zur festen Substanz zu reinigen und mit Sylitol RapidGrund 111 zu grundieren. Fensterbänke und Anbauteile abkleben.
Materialzubereitung
Capatect Sockelmulti 777 kann mit einem kräftigen, langsam laufenden Rührwerk oder Zwangsmischer und sauberem, kaltem Wasser zu einer klumpenfreien Masse angeteigt werden. Wasserbedarf ca. 5,8 l je 25 kg-Sack. Nicht mehr Material anmischen, als innerhalb von 2 Stunden verarbeitet werden kann. Bereits angesteiftes Material keinesfalls mit Wasser wieder gangbar machen.
Verbrauch
Exakter Materialbedarf durch Probebeschichtung am Objekt ermitteln.
Verarbeitungstemperatur:
Während der Verarbeitung und in der Trocknungsphase dürfen die Umgebungs- und Untergrundtemperaturen nicht unter +5 °C absinken und über +30 °C liegen. Vor zu rascher Austrocknung schützen, nicht unter direkter Sonneneinwirkung, bei Wind, Nebel oder hoher Luftfeuchtigkeit verarbeiten. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf das Merkblatt „Verputzen bei hohen und tiefen Temperaturen" vom Deutschen Stuckgewerbebund.
Trocknung:
Eine gegebenfalls notwendige Befestigung durch Dübel sollte erst nach ausreichender Verfestigung des Kleberbettes, d.h. nach ca. 1-3 Tagen erfolgen. Besonders in der kühlen Jahreszeit und bei hoher Luftfeuchtigkeit ist deshalb eine verzögerte Trocknung gegeben.
Überarbeitung:
Bei der Überarbeitung des Materials sind in Abhängigkeit der Trocknungsbedingungen etwa folgende Wartezeiten einzuhalten:
Überarbeitung mit: Wartezeit
Capatect Sockelmulti 777 1 Tag
Capatect SockelFlex /
Capatect SockelFlex Carbon✱ 3 Tage
Anstrichsysteme 7 Tage
Pastöse Putze✱ 5 Tage
Mineralische Putze✱ 2 Tage
zusätzlicher Feuchteschutz bei einer Gesamtdicke von < 7 mm oder bei der Überarbeitung mit Oberputzen mit Capatect SockelFlex bzw. Capatect SockelFlex Carbon notwendig.
Werkzeugreinigung
Sofort nach Gebrauch mit Wasser.
Applikation
Verwendung als Kleber:
Die Mindestklebekontaktfläche beträgt 40 %. Die Stoßbereiche der Dämmplatten müssen kleberfrei bleiben. Die Fugen zwischen den Dämmplatten immer mit Dämmstoffstreifen oder Capatect Füllschaum B1 056/00 verschließen. Kleber hierzu nicht verwenden. Dämmplatten versetzt im Verband verlegen und dicht stoßen.
Punkt-Wulst-Methode:
Umlaufenden Wulst angeschrägt am Plattenrand auftragen, damit beim Anschlagen der Platten kein Kleber in die Stoß- oder Lagerfuge gepresst wird. Bei 0,5 m2 Dämmplattenfläche sind 3-6 Klebepunkte zu setzen. Die Befestigung der Dämmplatten nur durch Punkt-Verklebung ist nicht möglich.
Wir empfehlen bei der Punkt-Wulst-Klebemethode auf alten tragfähigen Altputzen und/oder Anstrichen, bituminösen Dickbeschichtungen sowie abgestreuten Polymer-Schweißbahnen eine zusätzliche Verdübelung ≥ 150 mm über Geländeoberkante auszuführen.
Zahnbett-Methode:
Die Zahnbett-Methode ist nur bei ebenen Untergründen anzuwenden. Unmittelbar nach Kleberauftrag Dämmplatten am Untergrund ansetzen und anschlagen. Bei vollflächiger Verklebung auf bituminösen Dickbeschichtungen oder bestreuten Polymer-Schweißbahnen ist eine zusätzliche Dübelung ≥ 150 mm über Geländeoberkante nicht notwendig.
Verwendung als Armierungsschicht:
Das Material kann in einer Schichtdicke von 5-7 mm aufgetragen werden. Danach mit Zahntraufel R durchkämmen und mit Kartätsche egalisieren.
Das Armierungsgewebe Capatect Gewebe 650 in das offene Mörtelbett ca. 10 cm überlappend einlegen und planspachteln. Das Armierungsgewebe muss vollständig in Capatect Sockelmulti 777 eingebettet und im oberen Drittel der Armierungsschichtdicke liegen. Im Eckbereich von Gebäudeöffnungen ist zusätzlich die Capatect Diagonalarmierung 651/00 oder ein Gewebestreifen (25 x 25 cm) diagonal in Grundschicht einzubetten. Erfolgt auf die durchgetrocknete Armierungsschicht eine nachfolgende Überarbeitung mit einem organischen oder mineralischen Oberputz muss in Abhängigkeit der Einbausituation ein entsprechender Feuchteschutz ausgeführt werden.
Verwendung als Oberputz:
Die durchgetrocknete Armierungsschicht aus Capatect Sockelmulti 777 nochmals mit dem gleichen Material in ca. 1-2 mm Schichtstärke überziehen. Bei der Ansteifung mit feinem Schwammbrett abfilzen. Zur Nutzung des integrierten Feuchteschutzes von Capatect Sockelmulti 777 wird empfohlen partiell die Schichtdicken zu kontrollieren, um eine Gesamtschichtdicke von mindestens 7 mm sicherzustellen.
Ggfs. Schlussbeschichtung:
Nach vollständiger Durchtrocknung beider Schichten kann zur farblichen Gestaltung ein Anstrichsystem (2-facher Anstrich) mit einer für den Sockelbereich geeigneten Fassadenfarbe z.B. ThermoSan NQG oder Muresko ausgeführt werden.
Unter GOK einbindende Putzflächen sind nach Durchhärtung und Austrocknung mit einer davor angeordneten vlieskaschierten Noppenfolie zu schützen.
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Technisches Merkblatt
Sicherheitsdatenblatt
2.1 Einstufung des Stoffs oder Gemischs
Einstufung (VERORDNUNG (EG) Nr. 1272/2008)
Reizwirkung auf die Haut, Kategorie 2 H315: Verursacht Hautreizungen.
Schwere Augenschädigung, Kategorie 1 H318: Verursacht schwere Augenschäden.
2.2 Kennzeichnungselemente
Kennzeichnung (VERORDNUNG (EG) Nr. 1272/2008)
Gefahrenpiktogramme :
Signalwort : Gefahr
Gefahrenhinweise : H315 Verursacht Hautreizungen.
H318 Verursacht schwere Augenschäden.
Sicherheitshinweise :
P101 Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Kennzeichnungsetikett bereithalten.
P102 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
Prävention:
P260 Staub oder Nebel nicht einatmen.
P264 Nach Gebrauch Hände gründlich waschen.
P280 Schutzhandschuhe/ Augenschutz tragen.
Reaktion:
P305 + P351 + P338 + P310 BEI KONTAKT MIT DEN
AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen.
Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen.
Weiter spülen. Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM/ Arzt anrufen.
Gefahrenbestimmende Komponente(n) zur Etikettierung:
Zement, Portland-, Chemikalien
Zement, Portland-, Chemikalien
Calciumdihydroxid
2.3 Sonstige Gefahren
Dieser Stoff/diese Mischung enthält keine Komponenten in Konzentrationen von 0,1 % oder höher, die entweder als persistent, bioakkumulierbar und toxisch (PBT) oder sehr persistent und sehr bioakkumulierbar (vPvB) eingestuft sind. Das Produkt enthält Chromatreduzierer, wodurch der Gehalt an wasserlöslichem Chrom(VI) weniger als 0,0002% (2 ppm) beträgt. Bei nicht sachgerechter Lagerung (Feuchtezutritt) oder Überlagerung kann der enthaltene Chromatreduzierer jedoch seine Wirksamkeit verlieren und es kann eine sensibilisierende Wirkung des Zements/Bindemittels bei Hautkontakt eintreten (H317 oder EUH203).
Diesen Artikel haben wir am 08.09.2021 in unseren Katalog aufgenommen.